Du hast eine Person in deinem näheren Umfeld, die eine Essstörung hat oder ein Thema mit emotionalem Essen? Und du weißt nicht wirklich, wie du mit ihr umgehen kannst oder solltest?
Oft ist es für die Angehörigen der Betroffenen sehr schwer, das damit einhergehende Essverhalten und die emotionalen Bedürfnisse zu verstehen und zu akzeptieren. Sie wollen helfen oder können nicht nachvollziehen, wie diese Person zu diesem Thema gekommen ist.
Deswegen bekommst du hier ein paar Tipps, die dir helfen mit deinen Liebsten umzugehen.
- Fressanfälle zu bewerten wie beispielsweise zu sagen: „du kannst doch jetzt nicht noch mehr essen“ oder allgemein das Essverhalten zu bewerten löst nur mehr Druck aus und ist keine Hilfe. Druck und Ablehnung steigert das Bedürfnis nach Fressanfällen.
- Oft kann man als Mensch, der mit dieser Krankheit noch nie etwas zu tun hatte, kein Verständnis für diese Art der Regulierung empfinden. So wie ein Nichtraucher nicht verstehen kann, warum jemand von Tabak abhängig ist. Dies zu zeigen, gibt den Betroffenen noch mehr das Gefühl von „nicht in Ordnung“ zu sein und das ist sehr kontraproduktiv.
- Binge Eating entsteht aus einem emotionalen Mangel heraus und einer Ablehnung sich selbst gegenüber. Daher ist es wichtig die Art der Kommunikation ohne Abwertung und Kritik zu führen und zu lernen, mit seinem Angehörigen liebevoll, verständnisvoll und unterstützend zu reden.
- Informiere dich über alle möglichen Kanäle über das Thema Binge Eating, ohne dies auf deinen betroffenen Menschen anzuwenden. Jedoch hilft es, die Komplexität dieser Krankheit zu verstehen und so auch selber mehr Akzeptanz zu entwickeln.
- Binge Eating ist auch eine Form der Emotionsregulierung. Das bedeutet, wenn von außen noch Verantwortung aufgebürdet wird, dass der Betroffene für irgendein Gefühl mit Schuld ist, verstärkt dies nur die Krankheit. Jeder Mensch ist für seine Gedanken und Gefühle selbst verantwortlich.
- Über Gefühle zu sprechen und die Dinge, die einen bewegen, hilft, Themen und auch festsitzende Emotionen zu lösen und sie annehmen zu können. Auch über die eigenen Gefühle offen zu sprechen und sich verletzlich zu zeigen, kann Betroffenen helfen, sich zu öffnen.
- Zeig dem Betroffenen Wertschätzung und Liebe aufgrund seiner Person. Oft lehnen sich die Betroffenen selbst sehr stark ab und sehen ihre ganzen positiven Eigenschaften und ihr Licht nicht mehr. Zeig du, dass sie rundum liebenswert sind und was du alles in ihnen siehst.
- Sprich mit den Betroffenen, welche Lebensmittel Trigger Foods sind, und vermeide es, diese vorzusetzen oder zur Verfügung stehen zu haben. Vermeide großartige Food Eskalationen, die manchmal in Gruppen zelebriert werden.
- Es kann passieren, dass Betroffene nicht in der Öffentlichkeit oder mit Personen zusammen essen wollen. Bring Verständnis dafür auf und setze die Personen nicht mit Fragen unter Druck.
- Diese Themen sind in unserer Gesellschaft sehr prägnant und führen bei vielen dazu, perfekt aussehen zu wollen und sich immer zu vergleichen. Binge Eating ist immer auch mit dem Erscheinungsbild verknüpft und das meist herabwertend. Unser Körperkult, Ideale und Gewicht können Trigger sein.