Das Wort Schutzstrategien hat in diesem Zusammenhang eine weitaus sinnhaftere Beschreibung des Verhaltens. Denn unser verletzendes Verhalten, welches jeder von uns schon gezeigt hat, spätestens, wenn wir in einer Trennung, einem Streit oder Ohnmachtssituation waren, resultiert aus einem Schmerz heraus. Wir haben ein bestimmtes schmerzhaftes Gefühl, wie Angst, Ohnmacht, Hilflosigkeit, Wertlosigkeit gespürt und versuchen dieses Gefühl unbewusst durchweg zu vermeiden. Dieser verletzte innere Anteil von uns wendet dann Strategien an, die rational nicht nachvollziehbar sind und unserem Unterbewusstsein folgen. Nehmen wir das Beispiel schlecht über jemanden zu reden: Mit größter Wahrscheinlichkeit, fühlt dieser Mensch sich wertlos, anderen Menschen unterlegen und hat das Gefühl nicht gut genug zu sein. Dadurch versucht er sich über die anderen Menschen zu stellen, um so der Angst nicht gut genug zu sein und dem Gefühl der Hilflosigkeit zu entkommen. Es ist seine Strategie, sich selbst vor seinen schmerzhaften Gefühlen abzulenken ohne, dass er vielleicht die Absicht hat jemand anderen zu verletzen.
Es ist somit von enormer Bedeutung, uns unseren inneren Verletzungen und Schmerzkörpern zu widmen, um diesen Schmerz nicht weiter zu geben, sondern uns die Heilung geben, die wir brauchen, um nicht nur mit anderen liebevoll umzugehen, sondern besonders auch mit uns selber.